Jochen Till zieht Schüler an der Hyazinth-Wäckerle MS Lauingen und der

Josef-Anton-Schneller-MS Dillingen in seinen Bann

„Ey Alter - keinen Bock auf langweilige Autorenlesungen“, hörte man manchen Schüler vor Beginn leise vor sich hin maulen.  Jochen Till stellte sich und seinen Vorleser Linus König kurz vor und meinte dann: „Ich wollte nie Schriftsteller werden.“ Der Mann mit einer Frisur, die irgendwie an die von Tim aus „Tim und Struppi“ erinnerte, machte neugierig. 

 

Sein erstes Buch „Der Junge Sonnenschein“ hatte er für seine Freundin geschrieben. Doch als das Buch fertig war machte diese mit ihm Schluss. Anstatt zu resignieren, überarbeitete er das Buch mehrmals und es erschien schließlich unter dem Titel „Sonnenschein - oder wie mir das Leben den Tag versaute“. Bald darauf folgte sein zweites Buch „König für einen Sommer“, in dem David Sonnenschein wiederum die Hauptperson war.

In „Fette Ferien“, seinem meistverkauften Buch, „…müssten kleine Bildchen und größere Schrift besonders die „lesefaulen“ Jungs ansprechen“, lachte er. Linus König stellte dazu sehr plastisch eine Szene aus dem Buch vor, in der sich jeder von uns selbst befinden könnte: Ein Junge fährt voller Vorfreude mit dem Bus in die Ferien. Sein „Nebensitzer“ scheint ein Problem zu haben, denn jede seiner altklugen Aussagen endet mit dem Nebensatz „… hat mein Therapeut gesagt.“

Meistens greift Till Situationen aus seinem Leben auf und fügt Einiges hinzu. „Man darf nicht krampfhaft versuchen, Jugendsprache zu schreiben“, betonte er. Ihm gelingt es ausgezeichnet in der Sprache junger Menschen zu schreiben und ihre Interessen anzusprechen. Der Autor informierte die Schüler nebenbei auch über die Bedeutung und Entstehung von Covern, die Bandbreite seines Werkes und wie Schriftsteller ihre Werke schreiben.

Mit einer gehörigen Portion Selbstironie weiß er aus seinem Leben zu berichten: „Man hat mir mit 22 Jahren das Abi in die Hand gedrückt - ich glaub‘ die wollten mich loswerden!-  Ich war also 16 Jahre in der Schule und hab‘ die 8. Klasse dreimal gemacht - sucht euch als Vorbild am besten jemand anderen aus.“

Unter großem Applaus endete die Autorenlesung und einige Schüler holten sich mit den Worten ein Autogramm: „Ich glaub‘ von Jochen Till kauf´ ich mir ein Buch!“