Die Ganztagesklasse 6b der Mittelschule Lauingen präsentiert eines der erfolgreichsten Kinderbücher der Welt.

Mit der Auswahl dieses Stückes von Carlo Collodi für das 15. Theaterprojekt der gebundenen Ganztagesklasse gelang es dem Team um Klassenlehrerin Inessa Stark und den Theaterpädagoginnen Vera Hupfauer und Dörte Trauzzedel wieder einen international bekannten Stoff einzustudieren, der über Sprach- und Kulturgrenzen hinaus bekannt sind.
Nach acht intensiven Theatertagen, in denen die Schülerinnen und Schüler Texte lernten, Szenen probten, Kostüme besprachen und parallel einführende Flyer und Eintrittskarten entwarfen, entführten die 19 Sechstklässler ihre Familien, Freunde und Lehrer auf der Bühne der Stadthalle in die Welt der Holzpuppe „Pinocchio“. Diese, vom Schreiner Geppetto aus einem Baum geschnitzt, wird auf wundersame Weise lebendig, hat den Kopf voller Flausen und will ein richtiger Junge sein.
Alle fieberten auf seinem abenteuerlichen Weg in die Schule mit: Fuchs und Katze betrügen ihn um ein Geldstück, vor Gericht nicht erhört landet Pinocchio im Gefängnis. Dort trifft er Romeo, der ihn vom kostenlosen Spielzeugland vorschwärmt. Beiden gelingt die Flucht, sie erreichen das sagenhafte Traumland, aber am Schluss wird Pinocchio in einen Esel verzaubert und verkauft. Langsam lernt er, nicht sofort alles zu glauben oder preiszugeben. Ein wachsames Auge hat die „blaue Fee“ auf ihn. Sie schickt ihn schließlich wieder mit Hilfe einer Taube zu Geppetto, der im Bauch eines Hais gefangen ist. Dank Pinocchios Einfallsreichtum gelingt die Flucht und aus der hölzernen Puppe wird ein echter Junge.
Wirkungsvolle Kostüme und Regieeinfälle machten das Stück für alle spannend und kurzweilig: Ein Tau als Gefängnis, den Haifischbauch symbolisieren blaue Ganzkörperanzüge. Eine große Schar an eifrigen Schauspielern schlüpft abwechselnd in die Rolle des naseweisen Pinocchio, gut erkennbar an der Spitznase, die bei jeder Lüge ein Stückchen wächst. Als diese Nase am Ende endlich auf Normalgröße schrumpft, applaudierten die Zuschauer und die jungen Schauspieler verbeugten sich sichtlich erleichtert und stolz zusammen mit Klassenlehrerin und Regisseurinnen. Toprak und Umut sind sich einig, dass das Stück auch heute noch Relevanz hat: „Pinocchio will uns sagen, dass man Eltern nicht belügen und Fremden nicht alles glauben darf.“