Unsere Hauptschule ist zwar nicht nach dem großen Wissenschaftler und Theologen Albertus Magnus benannt; dafür trägt das Gymnasium in Lauingen seinen Namen. Dennoch wissen auch die Hauptschüler über den wohl bekanntesten Lauinger bestens Bescheid. Wer war Allbertus Magnus? Albertus Magnus wurde um 1200 in Lauingen geboren und starb am 15.November 1280 in Köln.
Der Vater von Albertus kam vermutlich aus einer niederen Adelsschicht und übte in und um Lauingen Herrschaftsaufgaben aus. Auch Albert selbst hat wohl seine ersten Lebensjahre in der Lauinger Gegend verbracht.
Ab 1222 gibt es erste gesicherte Informationen über Albertus` Aufenthalt bei seinem Onkel in Padua und Venedig. Dort studierte er die freien Künste und wahrscheinlich auch schon Medizin. 1223 trat Albert in den Dominikanerorden ein und leistete sein Noviziat in Köln ab. Dort nahm er auch das Studium der Theologie auf und wurde zum Priester geweiht. Anschließend studierte Albertus an verschiedenen dominikanischen Klosterschulen, darunter in Hildesheim, Freiburg, Regensburg und Straßburg.
1243 ging Albertus für fünf Jahre nach Paris und befasste sich dabei intensiv mit Aristoteles und der jüdisch-arabischen Philosophie. 1248 kam Albertus erneut nach Köln, um dort das gerade ins Leben gerufene Studium Generale zu leiten.
1254 wurde Albert in Worms zum Provinzial der deutschsprachigen Dominikaner-Ordensprovinz Teutonia gewählt, worauf er sein Lehramt in Köln abgab. In den Folgejahren zog er durch die deutschen Lande, um die Zucht in den Klöstern aufrechtzuerhalten. 1257 kehrte Albertus als Leiter an die Ordensschule nach Köln zurück.
Von Papst Alexander IV wurde Albertus 1260 zum Bischof von Regensburg und damit zum Reichsfürsten ernannt. 1262 ernannte Papst Urban IV. Albertus während seines Aufenthalts in Rom zum Kreuzzugsprediger für Deutschland.
Ab 1264 nahm er seine Lehrtätigkeiten in Würzburg und Straßburg wieder auf. Endgültig in das Dominikanerkloster in Köln kehrte er 1269 zurück. Am 15. November 1280 starb Albertus in Köln. Seine Gebeine ruhen in der Krypta der Kirche St. Andreas in Köln.
Albertus war nicht nur ein hervorragender Theologe, sondern auch Philosoph und Wissenschaftler. Sein vielseitiges Wissen verschaffte ihm den Beinamen „Magnus“ (der Große), den Titel „Kirchenlehrer“ und den Ehrentitel „doctor universalis“.
Die wichtigste Folge seiner Arbeit ist die Begründung der christlichen Aristotelik, damit der Hochscholastik und letztendlich der modernen Naturwissenschaft. Bis zu Albertus`Wirken waren die Werke von Aristoteles in der christlichen Welt wegen ihres heidnischen Ursprungs umstritten.
Darüber hinaus gelten einige seiner naturwissenschaftlichen Arbeiten im jeweiligen Wissenschaftssektor als bahnbrechend: so die erste ausführliche Darstellung der mitteleuropäischen Flora und deren geographische Ausbreitung. Seine Arbeiten zur Gesteinskunde stellen den ersten Versuch dar, eine vollständige Systematik für Mineralien zu entwickeln.
1622 wurde er selig und 1931 heilig gesprochen und zum Kirchenlehrer erhoben. Papst Pius XII. ernannte Albertus Magnus 1941 zum Schutzpatron der Naturwissenschaftler.